Wenn Sie eine Vielzahl Ihrer Rezepte im Internet finden, werden Sie immer wieder auf Zutaten stoßen, die Ihnen nicht bekannt sind. Bei deutschen Hobbyköchen löst zum Beispiel die Zutat Paradeismark häufig Verwirrung aus, denn in der Bundesrepublik wird der Name nicht verwendet. Wir stellen Ihnen vor, was es mit dem Namen auf sich hat und welches Lebensmittelprodukt damit gemeint ist.

Was ist Paradeismark?

Paradeismark ist nichts anderes als Tomatenmark und wird vor allem in österreichischen Rezepten als Zutat aufgelistet. Schaut man in ein Wörterbuch für Österreich, werden in Teilen des Alpenlandes Tomaten auch Paradiesäpfel bzw. Paradeiser genannt. Entsprechend wird statt Tomatenmark der Name Paradeismark benutzt. Ähnliches kennen Sie vielleicht von der Backware Berliner, die in Süddeutschland Krapfen oder in Berlin selbst Pfannkuchen heißen. Wann immer Sie Paradeismark lesen, können Sie es einfach mit Tomatenmark ersetzen.

Zählen Tomaten als Obst oder Gemüse?

Paradeismark-im-Glas

Wer das erste Mal hört, dass Tomaten kein Gemüse sind, wird sich eventuell gewundert haben. Schließlich wachsen die Pflanzen im Garten und sind auch sonst anderen Gemüsearten ähnlich. Doch Paradiesäpfel sind Teil der Gruppe Fruchtgemüse, wodurch sie weder als Obst noch als Gemüse zählen.

Denn es gibt Definitionen für Obst bzw. Gemüse, die beide auf Tomaten zutreffen, sodass es keiner Klasse eindeutig zugeordnet werden kann. Auch Kürbisse oder Paprika gehören zur Gattung der Fruchtgemüse, bei dem die Früchte oberhalb des Bodens essbar sind.

Durch Tomatenmark ersetzbar?

Da Paradeiser nur als anderer Name für Tomaten benutzt wird, ist mit Paradeismark einfach Tomatenmark gemeint. Das bedeutet, dass Sie bei einem Rezept, das Paradeismark erfordert, normales Tomatenmark problemlos verwenden können. Hinsichtlich Geschmack oder Konsistenz gibt es keine Unterschiede, sofern das Rezept keine besonderen Hinweise beinhaltet.

Einzig zu beachten ist, dass es im Handel unterschiedliche Marken von Tomatenmark gibt, die entweder nur mit Salz versehen sind oder zahlreiche andere Gewürze enthalten. Je nach gekauftem Produkt schmecken Sie entweder vor allem die Paradeiser oder verwendete Kräuter wie Basilikum oder Oregano. Was besser zum jeweiligen Gericht passt, müssen Sie dabei selbst entscheiden und erfordert womöglich etwas Ausprobieren.

Paradeismark einkochen

Das Einkochen von Paradeismark ist die beste Lösung, wenn Sie zu viele Tomaten aus dem Garten ernten konnten und diese nun verarbeiten müssen. Das eingekochte Tomatenmark ist deutlich länger als die Früchte selbst haltbar und Sie können das Lebensmittel für eine Reihe von Gerichten nutzen.

Wenn Sie sich dabei an die untenstehende Anleitung halten, können die passierten Tomaten in Einmachgläsern mehrere Monate bei kühlen Temperaturen aufbewahrt werden, wenn sie richtig verschlossen sind. Dabei ist das Einkochen der Paradeiser sehr einfach und erfordert nur wenig Aufwand. Auch Anfänger müssen vor dem ersten eigenen Tomatenmark keine Angst haben.

Selber machen – Rezept zur eigenen Herstellung

Wenn Sie vom Geschmack des Paradeismarks aus dem Supermarkt nicht überzeugt sind oder einige Tomaten aus dem eigenen Garten zu viel haben, können Sie ganz einfach Tomatenmark selber machen. Dazu brauchen Sie neben den Früchten nur noch die gewünschten Gewürze und können die Tomaten in jeder Küche verarbeiten.

Zutaten für Paradeismark:

  • 1 Kilogramm Tomaten
  • 5 – 15 g Salz (nach Geschmack würzen)
  • weitere Gewürze und Kräuter nach Wahl, zum Beispiel Pfeffer oder Basilikum
  1. Zuerst müssen die Paradeiser vorbereitet werden, wofür Sie einfach das Grüne an dem Fruchtgemüse wegschneiden.
  2. Anschließend können die Tomaten blanchiert, nach ein paar Minuten in kochendem Wasser von der Haut befreit und püriert werden. Oder Sie lassen die Haut an den Früchten dran und zerkleinern die Paradeiser sofort als ganze Frucht.
  3. Die pürierten Tomaten geben Sie in einen Topf und fügen die gewünschten Gewürze hinzu. Am besten Sie nehmen bei dem ersten eigenen Paradeismark etwa weniger Salz oder andere Gewürze und können diese am Ende noch hinzufügen, wenn etwas Geschmack fehlt.
  4. Den Topf mit den pürierten Tomaten bringen Sie anschließend zum Kochen und lassen ihn etwa 30 Minuten auf dem Herd stehen.

Je nachdem, welche Konsistenz das Tomatenmark haben soll, können Sie Tomatensaft mit einem Sieb und darauf liegendem Tuch abtrennen oder das Paradeismark nach dem Kochen sofort in Einmachgläser füllen. Dort kann es an einem dunklen Ort lange aufbewahrt werden und ist nach längerer Zeit immer noch haltbar. Etwas kürzer ist die Haltbarkeit, wenn Sie das selbst gemachte Tomatenmark einfach im Kühlschrank aufbewahren, sodass es dort nur mehrere Wochen gegessen werden kann.

Für welche Rezepte wird Tomatenmark verwendet?

Die Bandbreite von Verwendungsmöglichkeiten für Paradeismark ist groß, denn die verarbeiteten Tomaten können in zahlreichen Rezepten eingesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel eine Tomatensuppe, für die das Tomatenmark die Basis darstellt. Oder für ein leckeres Gericht mit Nudeln und Hackfleisch wird mit dem Tomatenmark eine kräftige Sauce hergestellt.

Neben heißen Gerichten können Sie Paradeismark auch für zahlreiche kalte Speisen nutzen, die mit den eingekochten Früchten noch mehr Geschmack erhalten. Dazu können Sie das Tomatenmark als Brotaufstrich verwenden oder eine Tomatenmark-Butter herstellen. Sogar als Zutat bei leckeren Cocktails kommt das Paradeismark zum Einsatz. Generell gilt, dass Ihrer Fantasie mit den eingekochten Tomaten kaum Grenzen gesetzt sind und es nur darauf ankommt, dass Ihnen die jeweiligen Rezepte schmecken.