Wer Fritteuse hört, denkt automatisch an Pommes. Doch weder muss eine Fritteuse notwendigerweise in einer Pommesbude stehen, noch benötigt man sie, um Lebensmittel zu frittieren. Das Frittieren ist eine Zubereitungsmethode, die dafür sorgt, dass Lebensmittel knusprig werden. Dafür wird lediglich das richtige Öl und ein geeignetes Gefäß benötigt.

Was bedeutet Frittieren?

Frittieren ist eine Ausback-Methode und eng mit dem Braten verwandt. Beim Frittieren werden Lebensmittel in heißes Fett gegeben und knusprig gebacken. Im Gegensatz zum Backvorgang wird beim Frittieren vor allem die Oberfläche der Lebensmittel erhitzt, das Innere bleibt weich.

Wie funktioniert Frittieren?

Beim Frittieren geht es um das richtige Öl, die richtige Temperatur und den geeigneten Rauchpunkt des Öls. Die Funktionsweise ist einfach erklärt: Beim Frittieren wird das Öl auf einen hohen Rauchpunkt erhitzt, sodass sich auf der Oberfläche der frittierten Lebensmittel eine trockene, knusprige Kruste bildet. Unterschiedliche Öl- oder Fettarten haben verschiedene Rauchpunkte:

  • Erdnussöl: 230 Grad
  • Palmkernfett: 220 Grad
  • Sonnenblumenöl: 210 Grad
  • Butterschmalz: 205 Grad
  • Olivenöl: 190 Grad
  • Rapsöl: 190 Grad

Es ist wichtig, dass das Öl die geeignete Temperatur erreicht, andernfalls saugen sich die Lebensmittel mit Fett voll, ohne dass sich eine Kruste bilden kann. Im Idealfall wird die Temperatur mit einem Küchenthermometer gemessen.

Was kann man in der Fritteuse machen?

Das Küchenthermometer erspart sich, wer eine Fritteuse verwendet. Fritteusen machen nicht nur im Profibetrieb Sinn, sondern auch in Privathaushalten, denn diese Küchenhelfer sind vielseitig und schaffen Abwechslung beim Kochen. Fritteusen bestehen aus einem Heizstab und einem Temperaturregler, sodass ein Überhitzen des Geräts verhindert wird und sichergestellt ist, dass das Öl die richtige Temperatur hat.

Hat man sich mit der Handhabung erst mal vertraut gemacht, ist die Fritteuse ein vielseitiger Küchenhelfer: Neben Fleisch, Fisch und Gemüse können auch Obst oder Süßigkeiten frittiert werden. Typische Lebensmittel für die Fritteuse sind

  • Selbstgemachte Pommes
  • Schnitzel
  • Fleischspieße
  • Hackbällchen
  • Gebackene Banane
  • Frittiertes Gemüse
  • Quarkbällchen

Was eignet sich besonders?

Besonders zum Frittieren geeignet sind Lebensmittel mit einem hohen Stärkeanteil. Dazu zählen vor allem Kartoffelprodukte, Fleisch und Fisch, aber auch andere stärkehaltige Gemüsesorten. Auch Lebensmittel im Teigmantel eignen sich ideal zum Frittieren, denn dieser wird durch den Kontakt mit dem heißen Öl in eine geschmackvolle, knusprige Hülle verwandeln. Weniger geeignet ist stark wasserhaltiges Obst und Gemüse. Dieses sollte in jedem Fall vor dem Frittieren in Teig gehüllt werden, um ein zu starkes Spritzen zu verhindern.

Welches Gemüse kann man frittieren?

Der Klassiker beim Frittieren sind Kartoffeln. Diese sind besonders stärkehaltig und müssen nicht vorbehandelt werden, bevor sie in die Fritteuse kommen. Aus Kartoffeln können sowohl knusprige Kartoffelspalten als auch leckere Pommes hergestellt werden. Doch grundsätzlich kann jedes Gemüse frittiert werden, sofern man es in einen leichten Tempura- oder Bierteig tunkt. Die Faustregel zur Zubereitung ist einfach:

  • Gemüse, das man roh isst, kann ohne vorkochen, in Teig getunkt und frittiert werden. Hierunter fallen beispielsweise Paprikastreifen.
  • Gemüse, das man nicht roh essen kann, muss kurz blanchiert werden, bevor es im Teig gewendet und frittiert wird. Hierunter fallen beispielsweise Blumenkohl- oder Brokkoliröschen.

Es sollte darauf geachtet werden, dass das Gemüse in mundgerechte Stücke geschnitten wird. Außerdem sollte nicht zu viel Gemüse auf einmal in die Fritteuse oder das Frittierfett gegeben werden, da das Fett sonst zu stark runterkühlt.Bei zu kühlem Fett kann keine knusprige Oberfläche entstehen und das Gemüse saugt sich mit Fett voll und wird labbrig.

Welches Fleisch sollte man nutzen?

In einer Fritteuse kann fast alles frittiert werden, auch Fleisch. Beim beliebten Fondue passiert genau das: Kleine Fleischstücke werden auf Spießen in heißes Fett getunkt und frittiert. Dasselbe kann auch mit größeren Fleischstücken gemacht werden, etwa mit Steaks. Rindersteaks, insbesondere Entrecotes, Roastbeef, Rinderfilet oder Flank Steaks können problemlos in der Fritteuse zubereitet werden. Diese Zubereitungsart ist einfacher als das Braten in der Pfanne, da die starke Hitze dafür sorgt, dass das Steak so wird, wie es werden soll:

Außen knusprig, innen saftig. Wichtig beim Steak frittieren ist die Temperatur der Steaks. Diese sollten Raumtemperatur haben, bevor sie frittiert werden und nicht direkt aus dem Kühlschrank ins Fett gegeben werden. Ist das Steak zu kühl, erreicht selbst heißes Frittierfett nur schwierig das Innere des Steaks. Auch die Temperatur des Öls ist wichtig. Ist es zu heiß, wird das Fleisch außen trocken und hart. Ist es zu niedrig, wird das Fleisch zäh. Am besten sollte auch hier die Temperatur mit einem Küchenthermometer gemessen werden.

Leckere Rezeptideen

Um die meisten Gemüse- oder Obstsorten zu frittieren, etwa leckere Blumenkohlröschen oder gebackene Bananen, muss ein einfacher Tempurateig zubereitet werden, der das Frittiergut umhüllt. Der Teig ist simpel und besteht aus

  • 1 Ei
  • 100 g Mehl
  • 100 g Speisestärke
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 120 ml Wasser
  • etwas Salz

Alle Zutaten mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig schlagen und so lange rühren, bis alle Klümpchen verschwinden. Den Teig 30 Minuten quellen lassen.